Berichte 2004

 

Olympian Race von Nemea nach Olympia 186km (115,6 Miles), Griechenland

 

Nemea – Olympia, eine Strecke von 186 km quer durch den Peloponnese. Hat diese Strecke zwar nicht den historischen Hindergrund wie der Spartathlon oder der Marathon, die an den Weg von griechischen Boten zur Zeit der Kriege mit den Persern erinnern. Jedoch soll sie symbolisch für die Verbindung der beiden Orte durch die Olympischen Spiele stehen. Denn die Spiele wurden erst in Nemea abgehalten, bevor sie nach Olympia verlagert wurden.

Treffpunkt zu diesem Spektakel war Donnerstag Nachmittag das Kallimarmaro Statium, in welchem 1986 die ersten neuzeitlichen Olympischen Spiele stattfanden. Von dort aus ging es mit dem Bus nach Isthmia, Corinth, in das Kalamaki Beach Hotel, in welchem wir die Nacht vor dem Rennen verbrachten. Nach einem kleinen Begrüßungsdrink wurden die Zimmer verteilt. Wie auch bei vielen anderen Läufen, bei denen Übernachtungen im Hotel dabei sind, waren immer zwei bis drei Läufer je Raum. Um 18:30 Uhr war dann die Startnummernausgabe, Medical-Check und ein Briefing. Da der Lauf in Zusammenarbeit von Griechen und Franzosen organisiert wurde waren diese Sprachen auch die, welche am häufigsten gesprochen wurden. Für die Anwesenden, die deren nicht mächtig waren, wurde noch ein kurzes Briefing in englisch abgehalten. Hiernach ging es direkt zum Abendessen, dem eine Tanzvorführung eines griechischen Einzeltänzers in der Lobby folgte.

Freitag Vormittag, nach einem ausgiebigen Frühstück, war dann Abfahrt nach Nemea. Mit einer Sondergenehmigung fand dann der Start im historischen Stadium statt. Diese historischen Stätten sind zwar in Griechenland der Öffentlichkeit/Tourismus zugänglich, jedoch ist es nicht gestattet Veranstaltungen dort durchzuführen. Bevor wir aber losrennen durften, gab uns der amerikanische Archeologe Steve Miller, der das Stadium ausgegraben hatte, eine Führung. Nachdem dann noch die üblichen Ansprachen vorbei waren wurde jeder Läufer nochmals namentlich aufgerufen und von einer Gruppe antik gekleideter Fanfaren- und Trommelspieler verabschiedet.

Lauf es waren (Starterliste) 93 Läufer und Läuferinnen aus 15 Ländern vertreten.

Land

GRE

FRA

UK

FIN

BEL

SP

LUX

MOR

AUS

CZ

GER

RUS

NED

DAN

JAP

å

Männer

19

46

3

2

3

1

1

1

1

1

2

1

1

1

1

84

Frauen

2

6

-

-

-

-

-

-

-

-

-

-

-

1

-

9

å

21

52

3

2

3

1

1

1

1

1

2

1

1

2

1

93

Letztendlich waren dann aber nur 84 Läufer und Läuferinnen am Start vertreten. Davon erreichten in den 28 Studen 57 das Ziel am antiken Stadiumeingang in Olympia.

Trotz dass der Start erst um 14:30 Uhr war, brannte die Sonne noch bis ca. 19 Uhr erbarmungslos herunter. Diejenigen, die schon einmal am Spartathlon teilgenommen haben wissen, dass man hier nicht auf sehr viel Schatten hoffen darf. Zwar war der Berganstieg nach km 60 bewaldet, jedoch fing es dort schon an dunkel zu werden und somit dienten die Bäume mehr dazu den aufkommenden Wind abzuhalten. Die Temperaturunterschiede betrugen zwischen 26-28°C (16-17,5 F) am Tag und 6-8°C (4-5 F) in der Nacht. Man musste sich also außer einer Taschenlampe auch warme Wechselkleidung deponieren. Die Strecke verlief zur Hälfte auf der Straße, der Rest waren meist sehr steinige und felshaltige Wege. Der ungewöhnliche Abstand der 19 Kontrollpunkte kam daher zustande, da man, wie in alten Zeiten üblich, die Läufern immer im Dorfinneren verpflegen wollte. Man musste sich also auf Abstände bis zu 30 km einstellen bevor man wieder mit einer Verpflegung rechnen konnte. Die Mitführung von eigener Verpflegung in Form einer Trinkflasche oder eines Camelbaks war also unabdingbar. Das einzige, was man bemängeln könnte war die etwas spärliche Ausschilderung bei langen Stücken. Zwar war die Strecke an Abzweigungen mit großen Pfeilen auf dem Boden, Bändern oder Leuchtstäben (Nachts) gekennzeichnet, jedoch kam bei sehr langen Stücken zwischen den Abzeigungen keine Bandierung mehr. Lief man also mehrere Kilometer an einer Straße oder an einem Feldweg entlang und es kam keine größere Abzweigung musste man sich einfach darauf verlassen und hoffen, dass man bei der letzten richtig abgebogen. Die Strecke verlief nicht direkt von Nemea nach Olympia, da die Veranstalter die Schönheit der Gegend zeigen wollten. In groben Zügen ging es von Nemea über Aidonia, Platani, Skotini, Kandila, Levidi, Vytina, Magouliana, Valetesiniko, Topea-Doxa-Kalliani nach Olympia.

Als erster erreichte das Ziel der Grieche Vlassis Karavassilis in 19:46:40 gefolgt von dem Franzosen Patrick Degeyter in 20:34:43 und mir in 22:28:23. Bei den Frauen siegte die Französin Chantal Haton mit 23:30:50 vor der Griechin Panayiota Gati mit 25:18:49 und der Dänin Helle Mortensen mit 25:42:29. Der zweite Deutsche Michael Brandt finishte in 27:43:36. Nach dem Einlauf wurde den Läufern dann ein Ölzweig überreicht. Danach wurde jeder Läufer ins Amalia Hotel in Olympia gefahren. Dort wurde auch, vor dem Abendessen, die Finisherceremonie durchgeführt. Nachdem die ersten drei Männer und Frauen geehrt wurden bekam jeder eine Bronzemedaille und eine Urkunde (am nächsten Tag nachgereicht) überreicht. Während des Abendessens, das im Hotelgarten stattfand, bot uns eine Tanzgruppe noch griechische Tanzeinlagen.

Am Sonntag früh, nach dem Frühstück, wurde dann nochmals zum antike Stadium in Olympia gefahren. Dort bekamen wir noch eine Führung, bevor es nach einem Zwischenstopp im Hotel um 15:30 Uhr zurück nach Athen ging.

Mehr Informationen auf der Homepage des Veranstalters.

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