Berichte 2005

 

Gedächnislauf von Würzburg nach Gemünden, Deutschland

60 Jahre ist es her, als Würzburg am 16.03.1945 bombardiert und völlig zerstört wurde. In dieser Nacht flüchteten die Menschen aus Würzburg. Der Großteil der Menschenmassen flüchtete in das 44,5km entfernte Gemünden am Main. Zum Gedenken an dieses dunkle Ereignis der Geschichte findet seit elf Jahren am nächstliegenden Samstag zu diesem Datum der Gedächnislauf von Würzburg nach Gemünden statt. Dieser Lauf wird von der DAHW organisiert. Die Startgebühr, welche auf einer freiwilligen Spende basiert, dient einem Wohltätigen Zweck.

Trotz dass über 1000 Läufer und Läuferinnen vorangemeldet waren und sich noch einige nachgemeldet hatten, waren nur rund 1000 am den Start. Die schlechten Witterungsverhältnisse sorgten für die geringe Teilnehmerzahl. Es hatte bei milden Temperaturen Schnee und Regenschauer mit starken Windböen gemeldet. Realität waren leichte Winde mit etwas Graupel bei ca. 5°C. Zeitweise schlug sich dann auch die Sonne durch und verlieh der Strecke im Maintal einen recht idyllischen Beigeschmack.  

Schon weit vor 11 Uhr fanden sich die Läufer und Läuferinnen vor dem Würzburger Rathaus am Vier-Röhren-Brunnen ein. Dort wurden die Startnummern ausgegeben. Die meisten Läufer ließen es sich nicht nehmen sich, nachdem sie ihre Startnummern abgeholt hatten, in den umliegenden Geschäften herumzutummeln um dem Wetter solange wie möglich auszuweichen. Kurz vor 11 Uhr war es dann so weit. Die Läufer und Läuferinnen sammelten sich an der Startlinie, die am Fuße der Apostelbrücke lag. Als pünktlich um 11 Uhr der Startschuss fiel sorgten rund 20 Pacemaker, dass den ersten Kilometer, bis unterhalb der Friedensbrücke, das Feld zusammen blieb. Dies sollte sozusagen als Symbol für die fliehenden Menschenmassen 1945 gelten. Nach diesem Kilometer zog sich das Feld erwartungsgemäß ziemlich schnell auseinander. Die erste Verpflegungsstelle war bei Kilometer 9. Danach kamen alle 5-7 km weitere Verpflegungspunkte. An der Friedensbrücke betrat das Feld den Fahrradweg, welcher rechtsseitig des Maines liegt (Flussabwärts gesehen). Diesen folgten wir dann bis Karlstadt. Dort überquerten wir den Main und es ging durch den Torbogen zum Marktplatz. Dort erwartete die Läufer der große Versorgungspunkt der bei Kilometer 28 lag. Hier hatte auch die kleine Strecke ihr Ziel. Von dort aus konnte man per Shutteltransfare nach  Gemünden  gelangen. Natürlich war es auch möglich bei jedem anderen  Versorgungspunkt aufzuhören. Der Wettkampfcharakter bei diesem Lauf war sowieso sehr klein gehalten. Es sollte schließlich auch ein Gedächnislauf sein. Neu in diesem Jahr waren die Kilometerangaben, die jeden Kilometer angaben. Allerdings sollte man diese wohl kaum so ernst nehmen, da die Distanzen dazwischen recht unterschiedlich gemessen waren. Aber zurück zum Rennen. Nachdem an der Friedensbrücke einige Läufer dankend vorbeigezogen waren und liefen Sergej, Gerald, der die letzten drei Jahre gewonnen hatte,  und ich schon das ganze Stück zusammen. Von den vorbeigezogenen Läufern waren am Verpflegungspunkt vor Karlstadt nur noch zwei übrig geblieben. Waren wir zu Begin des Rennens noch der Meinung gewesen beide würden nur bis Karlstadt laufen wurden wir dort des bessern belehrt. Schon kurz vor Karlstadt als wir den ersten überholten sollte uns klar sein – Der läuft bestimmt noch weiter. Der ausschlaggebende Hinweis lag darin, dass er uns so einfach vorbeiziehen lies. Er meinte wohl auch die setzen nur zum Endspurt an. Schon vor Karlstadt signalisierte uns Gerald, dass er wegen seiner Verletzung in Karlstadt aussteigen würde. Doch noch auf der Brücke änderte er seine Meinung und wies uns darauf hin, dass er sich abkapseln und langsamer bis Gemünden weiterlaufen wird. Gesagt, getan. Ab Karlstadt sollten also nur noch Sergej und ich zusammen laufen. Jedoch schon einige Kilometer nach Karlstadt änderte sich die Führung wieder! Während ich mein Tempo beibehielt überkam Sergej ein kleines Tief. Er fiel innerhalb von ein paar Kilometern ein ganzes Stück zurück. Etwas enttäuscht über diesen Verlauf behielt ich mein Tempo bei. Es sollte wohl ausreichen, um ohne große Anstrengung als Erster einzulaufen. Als ich in Gemünden an der Mündung der Fränkischen Saale in den Main ankam begannen die Glocken zu läuten. Man könnte denken sie ertönten nur zum Gedenken an das, was vor 60 Jahren geschah. Leider war es nicht ganz so. Sie sollten nur die volle Stunde ankündigen. Aber was soll`s! Der Gedanke es könnte ja anders sein reicht aus. Kurz nach drei Stunden überquerte ich dann als Erster die Ziellinie an der Grund- und Hauptschule. Zweiter wurde Sergej, der am Schluss doch noch um seinen Platz kämpfen hatte.

Nach dem Rennen saßen wir alle wieder bei Bier und Kaffee zusammen. Wie fast jedes Jahr. Denn traditionell war die LG Würzburg neben eine der größten Gruppen auch die Gruppe, die wohl die meisten vorderen Platzierungen belegte.

 

Männer:   Frauen:
Platz Name Vorname Zeit Platz Name Vorname Zeit
1 Koch Rainer 3:02:08 1 Hildebrand Carmen 3:34:17
2 Saez Sergej 3:07:17   Wagner Constanze  
3 Bosch Ulf 3:07:25 3 Hochstein Gerlinde 3:46:56

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Homepage des Veranstalters

Ergebnisse des Veranstalters

Bericht der DAHW

Bericht auf der Homepage Laufreport

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