Berichte 2005

 

Marathon Kevelaer, Deutschland

Samstag früh 9 Uhr. Der Zug hält, er hält in Dettelbach. Unser Reiseziel? Natürlich - der Marathon in Kevelaer. Und um die Reise etwas kurzweiliger, trotz langer fahrt,  angenehmer und vor allem billiger zu machen trifft man sich und fährt zu fünft mit dem Wochenendticket der DB. Jürgen Teichert und Martin Linek kamen schon aus Richtung Nürnberg, wo der Zug um 8:02 den Bahnhof in Richtung Frankfurt verlies. Aber das macht doch nach Adam Riese erst drei! Richtig, der vierte war Walther Zimmerman, welcher in Würzburg, nur zwei Stationen weiter einstieg. Um unseren letzten Fahrbegleiter, Karlheinz Kobus mit im Bunde der Bahnreisenden aufzunehmen, mussten wir noch bis Wiesbaden warten. Als auch dieser zu uns gestoßen war, konnte uns eigentlich nichts mehr stoppen. Nichts? Na ja, man kennt ja die Bahn! Aber teu, teu, teu wir hatten Glück! Keine Verspätungen, zumindest keine, die unser Eintreffen in Kevelaer um 17 Uhr verspäten konnten. Dort angekommen hatten wir noch einen kleinen Fußweg von ca. 20Min zurückzulegen, bis wir die Jugendherberge erreichten. Dort hatten wir für die Nacht ein Zimmer reserviert, um am nächsten Morgen direkt vor Ort zu sein.

Kaum in der JH angekommen traf man schon die nächsten Bekannten. Nach einigen Smalltalks begaben wir uns erst einmal auf unsere Zimmer, richteten alles Nötige um am nächsten Morgen keinen unnötigen Stress ausgesetzt zu sein. Zudem verringert es die Wahrscheinlichkeit, dass man etwas vergisst. Dies sollte zwar durch die schon eingekehrte Routine der vielen Wettkämpfe nicht mehr vorkommen, aber man kann ja nichts ausschließen. Damit fertig begaben wir uns in zurück in Richtung City. Dort traf man sich beim Italiener zum Abendessen. Das wir Läufer diesem Restaurante sicher die Übermacht hatten, braucht man wohl kaum zu betonen. Schnell einige Tische zusammengezogen und man hatte eine lange Tafel, um die sich die rund 30 Personen reihten.

Der Start am nächsten Morgen zum Marathon war erst um 10 Uhr und nur 200 m von der JH entfernt. Dies gab uns also genügend Zeit in aller Ruhe zu Frühstücken, denn ohne die nötige Stärkung ist es auch für einen Ultraläufer schwer einen Marathon zu absolvieren. Nach dem Frühstück begaben wir uns erst einmal zu der Startnummernausgabe. Nach und nach trafen auch immer mehr Bekannte ein, welche erst am Tag des Rennens anreisten. Nachdem die Startnummer geholt war und einige Schwätzchen gehalten waren ging es zurück auf`s Zimmer. Die letzten Vorbereitungen wurden getroffen, es wurde geschmiert, abgeklebt und natürlich noch ein letztes mal das WC aufgesucht. Man möchte ja nicht unbedingt während des Wettkampfes unnötig Zeit verschwenden. Kurz vor 10 standen dann alle an der Startlinie. Alles wartete gespannt auf den Startschuss. Der Wettergott war uns hold! Es waren angenehme (5-8)°C und wolkenfrei. Wohl das beste Wetter der drei Veranstaltungen. Die Bürgermeisterin hielt noch eine kleine Rede und begrüßte alle Läufer und Läuferinnen zum 3.Honigkuchenmannmarathon. Dann ging es los. Es mussten sieben Runden gelaufen werden. Nach den ersten 1,5 km kam die erste Versorgungsstelle, welche wohl in der ersten Runde noch kaum genutzt wurde. Von dort aus ging es rechts weg auf eine Runde. Diese verlief komplett auf Strasse und bis auf einige kleine Knicke schnurgerade. Auf der Hälfte dieser Runde war eine weitere Versorgungsstelle bei der sich auch etliche Zuschauer versammelt hatten und kräftig anfeuerten. Nach ca. 4,5 km kam man zurück an die erste Versorgungsstelle, auf deren Gegenseite eine weitere für den Rückverkehr eingerichtet war. Von hier aus ging es nun auf dem Retourstück zurück zur Startlinie, welche zugleich als Wendepunkt fungierte. Man sollte wohl auch erwähnen, dass auf diesem Stück der einzige „Berg“ dieses Rennens enthalten war. Mächtige 3m Höhendifferenz – eine echte Herausforderung! Kurz danach passierte man eine Zweite Gruppe an Zuschauern. Diese hatten eine Musikanlage aufgestellt und ließen flotte Rhythmen erklingen. Dazu kam dann noch herzhaftige Anfeuerungsrufe. Die letzte Gruppierung an Zuschauern war im Startbereich, in welchem auch ein Sprecher die vorbeiflitzenden Läufer und Läuferinnen begrüßte und vorstellte. Schon zu beginn des Rennens übernahm Thorsten Domeyer, der Sieger des letzten Jahres die Führung. Ich war in Begleitung einige Meter hinter ihm, und dahinter eine kleinere Gruppe. Nach der zweiten Runde lies mich meine Begleitung ziehen und ich musste alleine mich auf den Weg begeben. Was nun? Sich mit zur nächsten Gruppe zurückfallen lassen, Tempo erhöhen um auf den ersten aufzuschließen oder einfach nur Tempo halten und alleine dahintrotten? Ich entschloss mich für die dritte Variante. Einfach mal Tempo halten und schauen was sich ergibt. Zu beginn der vierten Runde rieten mir entgegenkommende Bekannte das Tempo zu halten, nichts zu riskieren und versicherten mir ich würde den ersten dann noch einholen. Für mich zu diesem Zeitpunkt noch eine etwas unvorstellbare Vorstellung, besonders da ich wusste das der Führende eine weit bessere Marathonzeit hat wie ich selbst. Das hat zwar nicht viel zu sagen, aber man orientiert sich doch irgendwie daran. Am Ende der vierten Runde kam dann auch mir die Zuversicht. Ich hatte festgestellt, dass ich einige Meter aufgeholt hatte. Ich wollte mich jedoch immer noch zurückhalten, denn durch die wenigen Trainingskilometer des letzten Monats war ich doch noch etwas skeptisch. Zu beginn der sechsten Runde war es dann so weit. Ich war nur noch 50m hinter ihm. Kurz vor der ersten Versorgungsstelle hatte ich ihn dann eingeholt. Er meinte nur kurz, dass ich vorbeiziehen sollte und versuchte sich gar nicht erst anzuhängen. Am Ende Siegte knapp über seiner letzt jährigen Siegerzeit. Kaum im Ziel angekommen gab es dann auch den Honigkuchen, welcher die „Finisher-Medaille“ dieses Laufes war. So war auch dieser Lauf hinter sich gebracht. Nach dem Duschen trank und aß man dann in froher Geselligkeit bis zur Siegerehrung. Danach ging es wieder los, zur großen Reise, in Richtung Heimat.

 

Männer:   Frauen:
Platz Name Vorname Zeit Platz Name Vorname Zeit
1 Koch Rainer 2:44:44 1 Neinhüs-Janssen Annette 3:16:21
2 Domeyer Thorsten 2:47:11 2 Schlegel Ilona 3:21:39
3 Exner Daniel 2:51:09 3 Braun Marion 3:25:06

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Ergebnisse des Veranstalters

Strecke

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