Berichte 2011


"Mensch versus Tier" Fernsehdreh für Pro7/Galileo in Dillingen/Donau, Deutschland

Anfang März bekam ich von Herrn Breuer der infocus multimedia tv & medienproduktion eine Anfrage per Email bezüglich eines 100km-Rennens zwischen einem Distanzpferd und mir. Dieses Rennen soll für einen Bericht in Galileo dienen. Es gab bereits im Buch von Tom McNab „TransAm“ eine Passage indem ein solches Rennen beschrieben wurde. Damals war es allerdings eine Kurzstrecke. Joe Kelly hatte 2008 ein solches Rennen für RTL durchgeführt (http://www.rp-online.de/niederrheinnord/xanten/nachrichten/xanten/Wettrennen-Joey-gegen-Roxette_aid_609086.html) und verlor nur knapp gegen das Pferd Roxette. Dieses Mal ging es bei Galileo um Vergleiche zwischen Tieren und ihren „Spezialgebieten“ und dem Menschen. Nach einigen Emails und Telefonaten stand fest, dass Belinda Hitzler auf einen ihrer Distanzpferde gegen mich antreten wird. Kurz vor dem Renntag bekam ich noch einen Anruf von infocus. Reebok wäre interessiert mich für den Dreh auszustatten. Allerdings hatte ich schon Wrightsock und Newline, welche mich auch beim Transamerika unterstützen. Dennoch schickte mir Reebok ein paar Schuhe zu in denen ich dann lief, denn diese gab es bei Newline und Wrighsock nicht.

Die Strecke wurde von Belinda ausgesucht. Von mir kamen lediglich einige Anregungen. Meiner Meinung nach wäre eine 5km Runde die 10 Mal gelaufen wird optimal zur Betreuung gewesen. Aus dieser Runde wurden dann eine 39km Runde die zweimal zu laufen war und eine 22km Runde. Auch die Bodenbeschaffenheit war weit mehr unebene Wiese und Feldwege als die gewünschten Schotterwege bzw. Waldwege. Die Strecke verlief ca. 20% Teerwege/Straße, 50% Schotterwege und 30% unebener Untergrund. Dafür aber komplett ohne Steigungen und fast alles in freier Pläne. Nicht gerade einfach, aber auch nicht unmöglich die gewünschten 8 Stunden von Herrn Breuer zu laufen.

Samstagnachmittag reisten Herr Breuer und sein Team an um die Strecke zu begutachten. Herr Hitzler hatte diese bis dahin schon sehr gut Markiert. Am Abend kam auch ich an und traf das Fernsehteam und Peter im Hotel. Peter hatte mir angeboten mich zu betreuen, was bei den großen Runden auch nötig war. Bevor ich mich zu ihnen gesellte musste ich noch einige Besorgungen für die Verpflegung machen. Beim Essen wurde dann noch einmal der Terminplan durchgesprochen. Es kristallisierte sich heraus, dass der Start anstelle von 8 Uhr erst um 8:30 Uhr stattfinden würde. Grund waren die Aufnahmen und Interviews mit Reiterin und Läufer. Nicht zu spät ging es dann ins Bett.

Am nächsten Morgen trafen sich alle Hotelschläfer beim Frühstück. Um 7:15 ging es dann mit dem Auto zum Reiterhof Bschorr welcher 8km weiter in Holzheim lag. Nach kurzem Bekanntmachen starteten die Dreharbeiten. Belinda hatte ihr komplettes Team vor Ort mit Tierärztin, Physiotherapeutin (für Pferd), Hufschmied und ihren Mann. Als kleine Überraschung kam noch Uwe Schütz vorbei um Hallo zu sagen. Er begleitete 2009 den Trans-Europe-Footrace als leitender Arzt der CT-Studie. Um 10:15 durften wir dann endlich loslaufen. Es waren endlich alle Vorinterviews und Startposen gedreht. Für Reiter, Läufer und Pferd sicher nicht gerade schön so lange zu warten, denn jeder von uns war ein frühes Starten (5 oder 6 Uhr) für solche Läufe gewohnt. Zum Glück hatten wir einen schönen und warmen Tag erwischt, so dass man beim Warten nicht frieren musste. Dennoch, der Spaß in die aufgehende Sonne und in die Wärme hineinzulaufen war dahin. Das Pferd (Shagar) setzte sich recht schnell von mir ab. Begleitet wurden wir uns von je einem PKW mit Kamerateam. Und ich hatte noch Peter auf seinem Tretroller als Begleiter, welcher mich versorgen sollte. Nach ca. 3km übersah ich dann einen der Pfeile. Er wurde wohl durch das vor mir fahrende Auto etwas verdeckt und so lief ich erst einmal einen halben Kilometer in die falsche Richtung. Als wir den Fehler merkten ging es schnell zurück und weiter hinter dem Pferd her. Doch das sollte sicher nicht der Grund werden, weshalb das Pferd am Ende gewinnt (wie bei Joe Kelly 2008). Ein größeres Problem stellte dagegen die in 5km Abstand geplante Versorgung dar. Hier gab es in der ersten Runde einige organisatorische Probleme. So hatte ich auf der ersten Runde gerade mal viermal Versorgung. Zweimal davon auch nur Wasser, welches mir das Kamerateam anbot. Am Ende meiner ersten Runde kam mir auf dem kleinen Retourstück das Pferd entgegen. Dieses hatte nach 39km und nach 78km einen Pflichtstopp mit Medizincheck (analog Distanzwettkämpfen für Pferde). Es waren also nur ca. 8-10Min unterschied! Mit einer Zeit von knapp unter 3 Stunden war ich soweit gut unterwegs und zufrieden. Auf der zweiten Runde versorgte mich dann direkt das Fernsehteam. Es hatte mittlerweile einen Teil meiner Getränke mit zu sich ins Auto genommen. Dennoch merkte man wie nach dem ersten Drittel der zweiten Runde meine Kräfte sich dem Ende neigten und die Dehydration durchschlug. Zwischendrin erfuhr ich, dass auch sie etwas Probleme hatte. Bei Shagar musste ein Huf neu beschlagen werden. Als ich ans Ende der zweiten Runde kam, verließ Belinda gerade das Retourstück. Also auch jetzt war sie nur ca. 15 Minuten vor mir. Allerdings hatte sie auch schon den zweiten Stopp hinter sich und konnte nun die letzten 22km durchreiten. Ich hatte dagegen schon mehr als 45 Minuten zur ersten Runde verloren und es zeigte sich keine Besserung. Ich wurde also immer langsamer. So war es nicht verwunderlich, dass sie mit 7:20Std. weit vor mir im Ziel war. Und egal wie es die Herren vom Fernsehen sahen, Fakt ist - der Punkt ging diesmal eindeutig an das Pferd. Es gibt einen Start und es gibt ein Ziel und die Probleme dazwischen sind zu meistern oder man hat Pech gehabt.

Nach dem Lauf gab wurde erst noch eine kleine Szene gedreht bevor es zum gemütlichen Teil überging. Während Belinda, ihr Team, Peter und ich beim Essen waren durfte unser Fernsehteam erst einmal ihre Ausrüstung säubern. Die Wege waren sehr staubig und so hatte sich im Innenraum eine dicke Schicht Staub aufgebaut. Am Ende war es doch ein schöner Tag de auch einige interessante Erfahrungen mit sich brachte. Und wer weiß, vielleicht gibt es irgendwann noch eine Revenge.

Bekanntmachung Sendetermin auf Pro7, Galileo sobald bekannt!

Zeitungsbericht Augsburger Allgemeine 07.04.2011
Zeitungsbericht Augsburger Allgemeine 11.04.2011
Zeitungsbericht Augsburger Allgemeine 11.04.2011
Gallileo Fernsehmitschnitt am 19.09.2011 (Kurzversion 3:30 Min)
Gallileo Fernsehmitschnitt am 19.09.2011 (Langversion 15:30 Min
Strecke
Homepage des Belinda Hitzler