Berichte 2014


Deutsche Meisterschaft 100km in Husum, Deutschland

Husum liegt fast schon am nördlichen Ende von Deutschland und dennoch bietet dieses kleine Örtchen etwas, was viele Läufer anzieht – die Deutsche Meisterschaft über 100km. Ich schrieb vor einigen Wochen, dass Kienbaum eine sehr lange Anfahrt für uns Würzburger war. Dies ist aber nichts im Vergleich zu Husum. Georg Braungart, Florian Reus, Adam Zahoran und Walter Zimmermann fuhren zusammen am Freitag gegen 9 Uhr los und kamen gegen 18:30 Uhr an der Ferienwohnung an. Meine Frau Grace und ich waren bereits am Donnerstag am Abend losgefahren und nutzen den Aufenthalt im Norden um noch Freunde zu besuchen. Wir übernachteten dort von Donnerstag auf Freitag, fuhren am Freitag weiter. Auf dem restlichen Weg nach Husum machten wir noch einen kleinen Zwischenstopp, um bei einer IVV-Tour durch Lübeck dieses zu besichtigen.

Wir waren kurz vor den anderen an der Ferienwohnung und nutzte ich die Wartezeit um bereits dort einzuchecken. Somit konnten wir, nach dem Eintreffen der restlichen LGler, direkt zur Startnummerausgabe fahren. Dort angekommen gab es nicht viel. Auf dem Hotelparkplatz war ein kleines Orga-Zelt aufgebaut, in welchem die Startnummern ausgegeben wurden. Man sah, dass wohl noch weitere Zelte aufgebaut werden sollten, allerdings nicht mehr vor dem Start. Es war also gar nicht daran zu denken, dass man hier frühstücken konnte. Wir hatten bereits im Vorfeld eingeplant in der Ferienwohnung zu frühstücken, denn das würde die Wartezeit in der Kälte minimieren. Und kalt war es! Das Wetter am Freitag bestand aus kleinen Schauern und einem starken Wind vom Meer. Dies förderte bei uns die Angst, dass es ein Rennen mit viel Gegenwind werden würde. Nachdem wir die Startnummern hatten, ging es weiter zum Einkaufen, denn wir benötigten noch etwas für unser Frühstück. Direkt gegenüber vom Geschäft war ein Pizzaservice. Wir disponierten um und holten dort unser Abendessen. Somit mussten wir nicht noch ein Restaurant aufsuchen und sparten Zeit.

Die ruhige und entspannende Nacht endete für uns bereits um 5 Uhr. Wir konnten in aller Ruhe frühstücken und waren rechtzeitig am Start. Während des Frühstücks bemerkte ich schon, dass ich sehr wenig Appetit hatte. Zudem schien von der Toilette aus eine gewisse Anziehungskraft auf mich auszustrahlen.

Als wir am Start ankamen waren noch genügen Parkplätze frei. Wir platzierten unseren Versorgungsstand direkt gegenüber vom Auto. Dies bot unsere Betreuerin die Möglichkeit sich dort aufzuwärmen und Schutz vor dem Wetter zu haben.

Um 7 Uhr viel endlich der Startschuss. Für meine Begriffe etwas spät, denn es war schon lange hell. Kurz nach dem Startschuß setzte sich Adam mit einer kleinen Gruppe vorne ab. Unter Ihnen alte Hasen wie Jürgen Hooß und Michael Sommer. Adam hatte schon im Vorfeld angekündigt, dass er unter 7 Stunden laufen wolle und gehörte, nach seiner 50km-Leistung, zu den Favouriten. Die Strecke war leider recht eintönig, denn die „Runde“ verlief am Fuße des Dammes zwischen zwei Wendepunkten hin und her. Dazwischen machte man einen kleinen Bogen um durch die Versorgungszone zu laufen. Der Damm bot zumindest etwas Schutz vor dem Wind. Dennoch hatte man immer wieder Passagen in denen dieser uns ausbremste. Im Vergleich zum Vortag waren das jedoch Lappalien. Am Morgen wehte noch eine leichte Briese, diese wurde gegen Mittag schwächer und es kam teilweise die Sonne heraus. Ab Nachmittag jedoch, als ich gerade in meiner letzten Runde war, wurde das Wetter wieder schlechter. Der Wind blies stärker und peitschte den Läufern den Regen ins Gesicht. Florian und ich liefen die ersten drei Runden zusammen. Danach musste ich ihn ziehen lassen, denn das Dixi-Häuschen – die Toilette rief wieder. Und damit begannen auch die Magenprobleme! Nachdem das Frühstück endgültig raus war, ging es etwas besser. Nun galt es die richtige Geschwindigkeit zu finden, langsam wieder Energie nachzuführen und dabei den Magen einigermaßen ruhig zu halten. Dies gelang auch sehr gut und nach ca. 65 Kilometern konnte ich langsam wieder schneller laufen. An eine gute Zeit war jedoch nicht mehr zu denken. Dennoch standen aussteigen oder trödeln nicht zur Debatte, denn wir wollten mit der Mannschaft aufs Treppchen. Nachdem bei Kusterdingen Florian Böhme ausgefallen war, hatten wir gute Chancen. Die Führungsgruppe zeigte ein sehr tolles Rennen. Sie liefen eng beisammen und wechselten sich immer wieder in der Führung ab. So konnte jeder einmal Windschatten laufen. Am Ende zog Adam an und sicherte sich verdient den ersten Platz. Hinter ihm tat sich allerdings noch einiges. Während Michael Sommers sich langsam wieder vorarbeitete, gab es noch einige Ausstiege. Auch bei den Frauen stieg Branka Hajek aus. Sie hatte lange Zeit geführt, aber dann wohl auch mit Magenproblemen zu kämpfen. Siegerin wurde eine alte Bekannte – Pamela Veith.

Nachdem Adam und Florian gefinisht hatten, wurden sie von meiner Frau zu unserer Unterkunft gefahren. So konnten sie die Zeit nutzen um schon zu duschen. Es hätte wenig Sinn gemacht, dass sie fast eine Stunde auf mich im Auto gewartet hätten. Im Ziel gab es noch immer nicht viel. Ein kleines Rotkreuzzelt, indem einige Getränke für die Finisher serviert wurden; einen Imbisswagen an dem man etwas zu Essen kaufen konnte und das Zelt für die Siegerehrung. Ach ja und Duschen – nun ich vermute die gab es auch nicht! Zumindest gab es keine Hinweise hierfür. Kurz nach mir finishte auch Georg. Somit konnten wieder zwei zum Duschen gefahren werden. Glücklicherweise war unsere Unterkunft nur zwei Kilometer entfernt. Während meine Frau und ich schon am Samstag abreisten, blieben die restlichen LGler noch bis Sonntag. Sie hatten somit Zeit an der Siegerehrung teilzunehmen und am nächsten Morgen gemeinsam zu frühstücken.

Ergebnisse:
Männer: Frauen:
Platz Name Vorname Zeit Platz Name Vorname Zeit
1 Zahoran Adam 7:09:03 1 Veith Pamela 8:15:09
2 Sommer Michael 7:15:56 2 Mallmann Barbara 8:32:28
3 Hegmann Tobias 7:31:28 3 Stöppler Simone 8:51:31
14 Koch Rainer 8:33:54 14

Ergebnisse des Veranstalters
Bericht der DUV
Homepage des Veranstalters