Berichte 2014


Deutsche Meisterschaft 50km in Kienbaum, Deutschland

Die diesjährige Deutsche Meisterschaft über 50km fand auf dem Sportleistungszentrum in Kienbaum statt. Es war eine wohl bekannte Strecke und schon mehrmals Austragungsort für die 100km und 50km DM. Nachteilig für uns Läufer aus dem Süden war die Lage. Kienbaum liegt im Spreewald ca. 60km östlich von Berlin und viele haben daher einen sehr weiten Anreiseweg.

Nach fast fünf Stunden fahrt waren die gut 500km geschafft. Während ich schon in der Ecke von Berlin war und somit am Freitag nur noch eine kurze Anreise hatte, fuhr der Rest der LGler erst am Freitagmittag los. Durch einen Unfall verzögerte sich ihre Ankunft etwas. Ich nutzte die Wartezeit, um bereits die Startnummern im ORGA-Büro zu holen und begab mich danach zum Zentralbüro. Dort gab es die Zimmerschlüssel. Es hätte nicht besser geplant werden können, denn die komplette Mannschaft der LG Würzburg traf dort zusammen ein. Das Zentralbüro sowie die Mensateria lagen direkt am Eingang des Sportleistungszentrums. Die Parkplätze für die Läufer, das ORGA-Büro, die Unterkünfte und auch der Start waren am anderen Ende. Nachdem wir unsere Schlüssel geholt hatten, bezogen wir unsere Zimmer. Das Gebäude mit den Unterkünften war keine 50m von der Startlinie entfernt. Wir Läufer mussten viel früher frühstücken als der Rest der Athleten. Am Samstag servierte man uns daher ein separates Läuferfrühstück im ORGA-Gebäude. Für das Abendessen mussten wir allerdings noch vor in die Mensateria. Der 1,5km lange Weg führte uns über die Laufstrecke und war ein schöner Abendspaziergang. Das Abendessen, sowie das Frühstück waren im Zimmerpreis enthalten. Beide waren als Buffet ausgeführt und die reichliche Auswahl bot für jedermann genug. Nach dem Abendessen ließen wir den Abend in der Sportbar neben der Mensateria gemütlich ausklingen. Als wir kamen hatten wir Glück, denn es wurde gerade wieder ein Tisch frei.

Während der 100km Lauf bereits um 6:30 Uhr startete, konnten wir 50km Läufer ausschlafen. Für uns ging es erst um 9 Uhr los. Unser Team hatte sich für 7 Uhr zum Frühstück verabredet. Für mich eigentlich schon viel zu spät, um auf Strecke zu gehen. Aber manchmal kann man es sich einfach nicht aussuchen. Nachdem wir ausgiebig gefrühstückt, unseren Betreuertisch aufgebaut, meine Frau Grace als Betreuerin eingewiesen und die restlichen Vorbereitungen erledigt hatten, war noch immer viel Zeit bis zum Startschuss. Sollte man sich schon an die Startlinie stellen? Nein, dafür war es viel zu kühl und man würde nur den 100km-Läufern im Weg herumstehen. Dementsprechend begab sich jeder noch einmal aufs Zimmer und nutzte die Zeit, um in sich zu gehen und sich mental auf den Lauf vorzubereiten.

Fünf Minuten vor dem Start trafen wir uns zum Gruppenfoto. Das Starterfeld für die 50km war relativ klein. Dies lag nicht nur am weiten Anreiseweg, sondern auch daran, dass die 100km eine Möglichkeit zur Qualifikation für das Nationalteam bot. Obwohl demnach viele schnelle Läufer dort gestartet waren, sollte auch bei den 50km-DM sehr schnelle Zeiten gelaufen werden. Von Anfang an setzten sich Niels Bubel und Adam Zahoran vorne ab. Gefolgt wurden diese von vier kleinen Gruppen. In der vierten waren mein Vereinskollege Gerald Lehrieder und ich. Das Feld zog sich auf der 5km langen, fast brettebenen Strecke, recht schnell auseinander. Sie hatte die Form zweier aneinanderhängender Kreise. Es war somit gut möglich seine Vor- und Hinterläufer immer im Blick zu behalten. Vom Start aus ging es aus dem Gelände des Sportleistungszentrums heraus bis zur Bitumenbahn. Dort drehten wir unsere erste Schleife. Um auf genau 5km Rundenlänge zu kommen wurde allerdings ein kleines Stück durch den Wald abgekürzt. Dieses war auch das einzige Stück auf unbefestigten Wegen. Nachdem wir den restlichen Bogen auf der Bitumenbahn absolviert hatten, ging es weiter um das Sportleistungszentrum bis zum Eingangstor und von dort zurück zum Startgelände. Dort angekommen, musste noch eine kleine Runde um den Innenhof gelaufen werden. So hatte der Sprecher genügend Zeit alle ankommenden zu sehen und anzukündigen. Um mit seinen Leistungen angekündigt zu werden, musste jeder Läufer bei der Anmeldung einen kleinen Zettel mit Eckdaten ausfüllen. Der Versorgungspunkt und die Eigenversorgung waren direkt nach dem Start platziert. Somit hatte man genau alle 5km Getränke und Essen. Im späteren Rennverlauf, für die 50km nach ca. 3 Stunden, wurde noch eine weitere Wasserstelle am Ende der Bitumenrunde aufgebaut. Dies machte auch Sinn, denn die Temperaturen stiegen von kühlen 6°C am Morgen auf angenehme 17°C am Mittag. Über die Hälfte der Strecke war schattenlos und die Sonne brannte dort auf die Läufer herunter. Zudem waren diese besonders auf der zweiten Hälfte ihrer Strecke dankbar für mehr Versorgungsmöglichkeiten.

Nach den ersten drei Runden setze ich mich langsam von Gerald ab und nahm die Verfolgung der vor uns laufenden Gruppe auf. Obwohl diese noch zu sehen war dauerte es einige Runden bis ich den Abstand aufgeholt hatte. Vorne setzte sich Ultranewcommer Niels immer weiter von Adam ab. Mit einer Marathonbestzeit von unter 2:30 hatte er hierzu die nötige Geschwindigkeit, doch musste er für die 50km auch etwas mehr Ausdauer mitbringen. Dies tat er auch und finishte am Ende acht Minuten vor Adam. Da war es für Adam nur ein kleiner Trost, dass auch er die alte Streckenbestzeit unterboten hatte. Bei den Frauen holte sich auch eine Newcomerin den Meistertitel - Alder-Baerens Nele. Pamela Veith, welche fast die gleiche Zeit wie im Vorjahr bei der DM in Bottrop lief, musste sich dieses Mal mit dem Vizemeistertitel zufrieden geben. Im Vergleich zu Bottrop hatten wir mehr Glück mit der Mannschaft. Letztes Jahr hatten wir um fast eine Minute den 3. Platz verpasst. Dieses Mal liefen wir fast zwei Stunden Vorsprung zum 2.Platz heraus. Bei den 100km verlief das Rennen ebenfalls sehr spannend. Es gab von einigen Läufern Ambitionen unter 7:15 Stunden, der Männer-A-Norm für das Nationalteam, zu bleiben. Leider ohne Erfolg. Dennoch zeigten nicht nur die erstplatzierten Grit Seidel (09:32:06) und Florian Böhme (07:20:08) eine tolle Leistung.

Die Siegerehrung der 50km fand bereits um 15 Uhr statt, während die 100km Läufer noch warten mussten. Parallel zu unserer Siegerehrung gab es einen 10km Lauf. Dieser war dieses Jahr neu und sollte das Teilnehmerfeld der Veranstaltung vergrößern. Nach einer zügig durchgezogenen Siegerehrung ging es für Gerald, meiner Frau und Gerald wieder in Richtung Heimat. Der Rest der LG blieb noch bis Sonntag.

Ergebnisse:
Männer: Frauen:
Platz Name Vorname Zeit Platz Name Vorname Zeit
1 Bubel Niels 3:04:12 1 Alder-Baerens Nele 3:35:50
2 Zahoran Adam 3:12:33 2 Veith Pamela 3:40:51
3 Shirinivas Vinodkumar 3:15:21 3 Schipp Carina 3:49:30
8 Koch Rainer 3:35:10 8

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