Deutsche Meisterschaft 6Std.-Lauf in Weissenstadt, Deutschland

Für uns Würzburger ist Weißenstadt nur gut 160km entfernt. Somit waren wir über die Autobahn in nicht einmal zwei Stunden angereist. Zudem war der Start erst um 10 Uhr. Das bedeutete, dass wir ausschlafen konnten und am Tag des Rennens erst anreisten.

Als wir kurz nach 8 Uhr ankamen, waren die Organisatoren gerade dabei die letzen Vorbereitungen zu treffen. Ich holte meine Startnummer ab und ging zum Frühstücken. Dieses gab es in der Campinggaststätte gab es in der ca. 500m entfernten. Der Andrang dort hielt sich allerdings in Grenzen. Außer meiner Frau und mir kam nur noch ein weiterer Läufer, um sich vor dem Lauf zu stärken. Kurz nach 9 Uhr, als wir vom Frühstück zurückkamen, trafen die restlichen LG`ler ein. Lutz Fürchow, Georg Braungart, Walter Zimmermann und Adam Zahoran waren zusammen gefahren, während Matthias Schmidt alleine von Ansbach hoch kam.

Das kleine Feld mit nur 74 Läufer und Läuferinnen starteten um 10 Uhr zum 12. Weißenstädter 6.Std-Lauf und zur zweiten Deutschen Meisterschaft über 6.Stunden. Von Anfang an setzte sich Adam vorne weg. Er hatte sich ein sehr hohes Ziel gesetzt - 85km in 6 Std. zu knacken ist nicht ohne! Obwohl er die Wetterverhältnisse und Voraussetzungen perfekt fand, war es für mich viel zu kalt. Glücklicherweise blieb es trocken und windstill, denn die Runde war sehr offen und man hätte nur wenig Schutz gegen die Wettereinflüsse gehabt. Ansonsten war es aber sehr idyllische 3,8 km Runde um den See. Die Zeit ging daher sehr schnell vorbei und es wurde nicht langweilig. Auf der Gegenüberliegenden Seite des Sees gab es eine zusätzliche Versorgungsstelle. Sie unterschied sich zu der im Startbereich nur dadurch, dass es dort keine private Versorgung gab. Hinter Adam setzte sich Florian Böhme ab. In einer kleinen Gruppe folgten wir den beiden. Nach ca. 1,5 Stunden brach diese langsam auseinander. Von nun ab kämpfte sich jeder alleine weiter. Schon sehr bald stiegen die ersten Läufer aus So auch unser Teamkamerad Lutz, was unsere zweite Mannschaft bzw. die Seniorenmannschaft platzen lies. Aber auch in der ersten Mannschaft war es kritisch. Im Vorfeld hatte Matthias schon angekündigt, dass er einige Probleme im Training hatte. Auch wenn automatisch der nächste Läufer nachrückt, ist ein Ausstieg eines guten Läufers immer tragisch. Ehrlich gesagt, ist jeder Ausstieg tragisch. Bei Matthias lief es jedoch einwandfrei. Im Gegensatz dazu musste ich nach gut drei Stunden das Tempo drosseln. Irgendwie wollte es nicht laufen, obwohl die Basis da war. Aber da war ich nicht der einzige! Auch bei Adam schien es nicht wie geplant zu laufen. Als er mich das erste Mal überrundete, war er schon sehr pessimistisch. Wenige Runden später wollte er aussteigen. Die Überredungsversuche von Matthias waren zwecklos. Erst als ich vorbei lief schaffte ich es ihn noch mal mit auf die Bahn zu ziehen. Wir rannten zwei Runden zusammen und dann zog er wieder los. Den Meistertitel und sein Ziel über 85km zu laufen hatte er jedoch verspielt. Durch sein Weiterlaufen reichte es für die Mannschaft zum klaren Mannschaftsmeistertitel.

Nach getaner Arbeit ging es zum Duschen. Der Campingplatz hatte zwei Duschbereiche und ein weiterer war am Sportheim, indem die Siegerehrung stattfand. Ich zog es vor gleich dorthin zu fahren. Dies stellte sich als eine weiße Entscheidung heraus, denn ich hatte den kompletten Duschraum für mich alleine. Viel Platz und noch mehr heißes Wasser!

Bevor um 18 Uhr die Siegerehrung startete gab für alle noch eine Stärkung. Neben den Kuchenresten von den Versorgungsstellen wurde Gemüsesuppe serviert und das für umsonst. Nach einer guten Stunde war alles vorbei! Während die anderen Würzburger heimfuhren, ging es für uns weiter zu einer IVV Veranstaltung nach Oberasbach, welche am Sonntag stattfand.