Berichte 2017


Deutsche Meisterschaft Ultratrail bei der 81,4km Zugspitzumrundung in Garching, Deutschland

Freitag Mittag nach der Arbeit fuhren wir los ins Allgäu. Wir hieß - meine Frau und ich. Ansonsten hatte niemand von der LG Würzburg Zeit und Lust an der Deutschen Meisterschaft im Ultratrail teilzunehmen. Nach ca. 3,5 Stunden Fahrt kamen wir gegen 19 Uhr in Graichau an. Dort war die Pastaparty und das Rennbriefing im vollen Gange. Ich holte meine Startunterlagen ab und anschließend gingen wir zur Pastaparty. Nach dem kleinen Snack ging es weiter zum Italiener um zu Abend zu Essen. Danach fuhren wir in Richtung Ehrwald, wo am nächsten Morgen der Start für die Deutsche Meisterschaft war. Es gab fünf verschiedene Strecken: die 101km Ultratrail, die 81,4km Supertrail XL, die 63,8km Supertrail, die 39,3km Basetrail XL und die 24,9km Basetrail. Jede startete zeitverschoben an einem anderen Ort und die Läufer kamen auf die 101km Ultratrail-Strecke, so dass am Ende alle in Graichau finishten. Wir verbrachten die Nacht im Auto, nachdem wir mittlerweile einen 7-Sitzer hatten, war es dies noch komfortabler.

Am nächsten Morgen klingelte um 5:30 Uhr der Wecker. Ich richtete meine Sache und wir gingen zum Start. Direkt neben dem Startbereich gab es einen Bäcker, welcher sicher das Geschäft seines Lebens machte. Nach einem ausgiebigen Frühstück, ein paar Smalltalks mit anderen Läufern und ein paar Fotos, ging ich zum Check-In. Eine Besonderheit bei diesem Lauf war, dass jeder Läufer Getränke, Essen, lange Laufklamotten, Regenschutz, Lampe, Karte und ein Erste-Hilfe-Set mit sich führen musste. Wenn auch nervig, sicher eine sinnvolle Sache bei einem so anspruchsvollen Berglauf. Hier in den Bergen konnte sich das Wetter sehr schnell ändern und durch die Höhenmeter konnte der Zeitbedarf für einige Kilometer schnell sehr hoch werden. Versorgungsstellen gab es ca. alle 8-10km. Je nach Profil konnte es also sehr schnell 2-3 Stunden dauern bis man wieder versorgt wurde.

Pünktlich um 8 Uhr ging es los. Kurz nach dem Start ging es für die ca. 200 Läuferinnen und Läufer erst einmal hoch. Die Supertrail XL Strecke hatte drei große Anstiege, einen mit rund 1200 Höhenmeter, einen mit rund 600 Höhenmeter und den letzten wieder mit rund 1200 Höhenmeter. Die ersten zwei Anstiege lagen auf den ersten 30km der Dritte nach 60km. Nachdem diese Anstiege oft über schmale Bergpfade führten wurde es da schwierig zu überholen. Daher starteten viele sehr schnell, um möglichst weit vorne zu sein. Ich hatte mir vorgenommen es langsam angehen zu lassen, so dass ich genügend Kraft für den letzten Anstieg hatte. Dies klappte auch sehr gut. Als ich zur ersten Versorgungsstelle kam, sah ich sofort, dass man hier nicht bei einem normalen Lauf war. Anstelle von den üblichen Snacks (Bananen, Cracker, Nüsse,...) gab es zusätzlich Melone, Salami, Käse und viele deftige Dinge. Etwas nervig war, dass man keine Becher zum Trinken bekam. Im Gegenzug musste man seinen eigenen Becher mitschleppen. Aus umwelttechnischer Sicht sicher sinnvoll. Ich möchte nicht derjenige sein der die Strecke abläuft und jeden weggeworfenen Becher aufsammelt. Und das geschieht, auch wenn 100 Mal gebeten wird nichts in die Natur zu werfen. Anstelle eines Bechers hatte ich mir eine kleine Trinkflasche mitgenommen. So konnte ich diese bis zur nächsten Versorgungsstelle mitnehmen und zwischendurch trinken. Sollte dies nicht reichen hatte ich noch meinen Trinkrucksack. Mit der Methode reichten mir die 1,5l darin ohne Probleme. Das lag aber sicher auch an den humanen Temperaturen. Es war nicht zu heiß, aber warm genug, dass man selbst auf den Bergspitzen noch ohne Jacke auskam. Naja, ich muss zugeben, als kleine Frostbeule zog ich mir dort dennoch meine Armlinge drüber. Ein weiterer Vorteil des Wetters war, dass man ein wundervolles Bergpanorama geliefert bekam. Man hatte wundervolle Aussichten auf die uml;iegenden Berge und Täler. Da machte das Laufen umso mehr Spass. Nach 40km lief ich auf Dieter Ulbricht auf. Wir liefen einige Kilometer zusammen und zogen uns gegenseitig. Als es langsam zum letzten Gipfel hoch ging viel er zurück. Zu diesem Zeitpunkt hoffte ich noch unter 11 Stunden zu kommen, allerdings forderte der letzte Anstieg seinen Tribut, so dass ich froh war als ich endlich oben ankam. Ca. 300 Höhenmeter vor dem Gipfel gab es eine Versorgungsstelle, welche wir zweimal anliefen. Später erzählte mir ein Bekannter, der die 101 Ultratrail lief, dass diese in der Nacht zeitweise wegen zu starkem Nebel geschlossen wurde. Zu diesem Zeitpunkt war ich schon lange fertig, geduscht und auf dem Heimweg. Wie schon erwähnt hatten wir in Bezug auf das Wetter viel Glück. Auch vom Regen der letzten Tage war kaum etwas zu merken. Die Strecke war weitgehend abgetrocknet und es gab nur sehr wenige rutschige Stellen. Kritischer waren da wohl die zwei kleinen Schneefelder die wir beim Abstieg des ersten Berges passieren mussten.

Ergebnisse:
Männer: Frauen:
Platz Name Vorname Zeit Platz Name Vorname Zeit
1 Mingo Markus 09:02:17 1 Sperger Eva 10:46:18
2 Dautel Alexander 09:16:37 2 Mitkin Tatiana 11:08:02
3 Kirschbaum Max 09:16:54 3 Philipp Simone 11:24:22
20 Koch Rainer 11:32:50 20

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Strecke
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