Berichte 2018


176km Tour de Lemand um den Genfer See, Schweiz


Am Freitag Morgen um 6 Uhr machten sich meine Frau und ich auf in Richtung Schweiz zur Tour de Lemand. Der Start war in Villeneuve, was nicht weit von Lusanne entfernt ist. Für uns waren das 600km Fahrt. Kurz vor der Schweizer Grenze legten wir einen kurzen Stopp fürs Mittagessen ein und kamen dann kurz vor 15 Uhr an der Halle an.

Jean-Luc, oder kurz Lulu, war schon schwer am Arbeiten. Ich meldete mich an und dann richteten wir unser Matrazenlager in der Halle ein. Es waren noch nicht viele Läufer angekommen und wir hatten noch freie Auswahl. Nun, wenn man ehrlich ist, war der Platz überhaupt kein Problem. Es waren lediglich 24 Starter und in die Halle hätte man locker das 10fache untergebracht. Um 17 Uhr, kurz vor dem Abendessen, war das erste Briefing. Hier stellte Lulu alle Teilnehmer kurz vor. Neben den Solo-Läufern gab es noch zweier Teams. Einer fuhr dabei Fahrrad, während der andere lief. Auch die Konstellation - einer fährt die komplette Strecke und der andere Läuft war möglich. Danach ging er auf einige Details bezüglich der Streckenmarkierung und den Regel ein. Dies fand überwiegend in französisch statt, nachdem nur zwei Sololäufern nicht aus der Schweiz oder aus Frankreich waren. Die wichtigen Punkte erklärte er uns zu liebe noch einmal in Englisch. Anschließend wurde das Abendessen als Buffet serviert. Es gab Nudeln, Salat und Obst. Pünktlich um 9 Uhr wurde das Licht in der Halle ausgeschaltet. Einige blieben noch etwas im Vorraum sitzen und redeten, doch die meisten legten sich früh schlafen, denn am nächsten Morgen gab es ab 5 Uhr Frühstück.

Obwohl das morgentliche Briefing um 6:30 Uhr war und der Start erst um 7 Uhr war, waren die viele schon vor 5 Uhr wach. Es wurden noch die letzten Vorbereitungen getroffen, gefrühstückt und dann eifrig auf den Start gewartet. Lulu hatte bereits angekündigt, dass es tagsüber ca. 28°C werden würde und Nachts auf 12°C abkühlen würde. Dies bedeutete, dass man sich für Abends etwas langes bereitlegen sollte. Die Dropbags für die einzelnen Versorgungspunkte konnte man bis kurz vor dem Start in die jeweilige Säcke werfen. Versorgungspunkte gab es allerdings nur alle 20km.

Um 7 Uhr ging es dann pünktlich los. Die ersten sieben Kilometer hatten wir noch drei Radfahrer, welche uns begleiteten. Vielleicht hatte Lulu Angst, dass der ein oder andere Läufer doch auf den anderen Lauf abbog. Dieser fand ebenfalls heute statt und der ein oder andere Läufer schaute uns mit großen Augen an als wir ihnen entgegen kamen. Vielleicht hatten sie einfach Angst, den Start verpasst zu haben. Dieses erste Stück war auch dazu gedacht, dass sich jeder an die Markierung gewöhnte. Diese war ähnlich wie beim Trans Europa, Trans Gaule und einigen anderen Etappenläufen. Kleine rote Aufkleber mit schwarzen Pfeilen und zusätzlich noch pinke Sprühkreidepfeile. Für die Nacht waren die Klebepfeile auf reflektierende Folie geklebt, so dass man sie gut sehen konnte. Selbst ohne die Pfeile war die Strecke recht einfach. Man behielt den See immer an der rechten Seite. Zudem hatte man noch ein Roadbook und die Strecke als GPX-File, um sie auf die Uhr oder das Handy zu laden. Die Strecke selbst verlief abwechselnd durch kleine Orte, entlang von Strandpromenaden, auf Fahrradwegen parallel zur Straße oder auch auf kleinen Landstraßen selbst. Besonders schön war die Strandpromenade in Genf, von wo aus man auch den Mont Banc sah. Insgesamt war die Strecke sehr abwechslungsreich. Mit seinen nicht mal 1000 Höhenmetern auf 175km allerdings ziemlich flach, zumindest für die Schweiz. Hatte man dann endlich einen Versorgungspunkt erreicht gab es eine reichliche Auswahl an Snacks und Getränken. Egal ob süß oder herzhaft man fand etwas. Getränke gab es Cola, Wasser, Wasser mit Sirup, Tee und Kaffee. An manchen Versorgungspunkten konnte man zusätzlich Nudeln oder Suppe haben. Das Meiste was die Helfer an den Versorgungspunkten zu tun hatten war jedoch „Warten“. Bei den wenigen Teilnehmern zog sich das Feld sehr schnell auseinander und die Abstände wurden groß. Für mich lief es erst einmal ganz gut. Ich war langsam angegangen und kam gut voran. Nach Kilometer 65 jedoch kam dann der Hammer und der Magen spielte mal wieder verrückt. Ich versuchte also heraus zu tüfteln mit was er zufrieden war und nahm etwas Tempo raus. Komischerweise klappte es mit dem Essen recht gut, allerdings beim Trinken nicht. Nach 100 Kilometern ging dann gar nichts mehr an trinken rein. Ich versuchte noch bis Kilometer 130 etwas rein zu bekommen, allerdings wurde es einfach nicht besser. Im Gegenteil es kam immer mehr raus. Nachdem ich schon merkte, dass ich auch schon ziemlich dehydriert war, entschloss ich mich an VP6 aufzuhören. Ich hätte noch 45 Kilometer vor mir gehabt. Unter normalen Umständen sicher auch im gehen kein Problem. Unter diesen aber nicht!

Ich musste nur ein paar Minuten warten bis ich mit einem Betreuer zurückfahren konnte. Als ich im Ziel ankam war es 3 Uhr morgens. Ich ging kurz Duschen und legte mich dann hin. Als ich kurz nach 7 wieder aufstand war lediglich ein Läufer angekommen. Wir warteten noch auf den Rest, bevor es mit der Siegerehrung los ging. Diese war eigentlich auf 12 Uhr angesetzt, aber wurde verschoben. Danach fuhren meine meine Frau und ich direkt zurück, denn wir hatten noch einen langen Weg.


Ergebnisse:
Männer: Frauen:
Platz Name Vorname Zeit Platz Name Vorname Zeit
1 Lehmann Nicolas 20:59:49 1 No Finisher
2 Grandgirad Jerome 22:24:35 2 No Finisher
3 Pastor Philippe 23:21:21 3 No Finisher
DNF Koch Rainer

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