Berichte 2011
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Trans Amerika Footrace "LANY11" von Los Angeles (CA) nach New York City (NJ) in 70 Tagen 3200 Meilen, USA

<Vor dem Rennen> <1><2><3><4><5><6><7><8><9><10><11><12><13><14><15><16><17><18><19><20><21><22><23><24><25><26><27><28><29><30><31><32><33><34><35><36><37><38><39><40><41><42><43><44><45><46><47><48><49><50><51><52><53><54><55><56><57><58><59><60><61><62><63><64><65><66><67><68><69><70> <Nach dem Rennen>

Vorbericht

Seit 1928 fand er 8 Mal statt. Er ist der "Vater" der Etappenläufe – der Trans Amerika (TransAm). Nach 1928, 1929, 1992, 1993, 1994, 1995, 2002 und 2004 sollte nach über 6 Jahren 2011 eine neue Auflage von Laure und Serge Girard ins Leben gerufen werden. Gesprochen wurde darüber schon während des Trans-Europe-Footraces 2009 (TEFR09).

Seit Oktober 2010 konnte man sich für diesen Lauf voranmelden. Zu diesem Zeitpunkt waren noch 35 Teilnehmer (6 Frauen, 29 Männer) aus 12 Nationen gemeldet. Teilnehmer deswegen, weil sich unter uns auch Peter Bartel der Tretrollerfahrer vom TEFR09 befindet. Als es dann Mitte November 2010 zur offiziellen Voranmeldung kam und die erste Anzahlung für den Lauf gemacht werden musste wurde das Teilnehmerfeld schon etwas kleiner. Es zeigte sich, dass schon vor dem Anmeldeschluss dem 19.03.2011, dass es weit weniger Teilnehmer sein werden als am Anfang gedacht. Es gab sogar die Zeit in der man darum bangte das Minimum zu erreichen.

Doch am Spätnachmittag des 19.03. wurde eine Liste mit 20 Startern (3 Frauen, 17 Männer) gemailt. Unter ihnen nicht nur Peter Bartel mit seinem Kickboard, sondern auch Anneke Kuiper per Fahrrad. Auch sie war schon beim TEFR09 als Fahrradbegleitung dabei gewesen. Bei zwei Teilnehmern hieß es, dass diese momentan noch mit einer Verletzung kämpfen und die Teilnahme nicht sicher ist. Wie viele davon an der Startlinie stehen werden wird eine große Überraschung. Zu hoffen ist nur, dass es anstelle von Absprüngen noch Zuwachs gibt.

Hauptgrund für viele Absprünge der schon Vorangemeldeten waren sicher die hohen Kosten. Neben den 6500$ Startgebühr müssen wir Läufer selbst für die Unterkunft sorgen. Es ist zwar möglich sich bei der Organisation anzuschließen und die gleichen Unterkünfte zu nutzen. Allerdings die Kosten bleiben. Dazu kommen noch Ausgaben für Lebensmittel (z.B. Nachmittagssnack, Abendessen…) und sonstige Kleinigkeiten die man benötigt. Nur das Frühstück und die Versorgung auf der Strecke ist im Startgeld mit enthalten. Weiterhin gibt es eine Pflichtbetreuung während der ersten zwei Wochen. Das heißt maximal zwei Läufer dürfen sich einen Betreuer teilen. Dieser wird natürlich nicht von der Organisation gestellt, sondern man muss selbst jemanden auftreiben.

Dabei ergeben sich natürlich einige Probleme. Geht man mal davon aus, dass man einen Willigen dafür gefunden hat. Dann muss derjenige soviel Zeit haben und seinen Urlaub hierfür opfern. Weiterhin sollte er physisch und auch psychisch das ganze handeln können. Nicht nur für die Läufer ist es eine große Anstrengung. Auch der Betreuer hat allerhand zu tun und steht unter enormen Stress.

Wer meint mitfahren zu können und einen schönen Urlaub dadurch zu haben hat sich getäuscht. Wie auch die Läufer muss er früh aufstehen. Mithelfen alles ins Auto zu verstauen. Hinzu kommen die ersten Vorbereitungen für die Versorgungspunkte die erledigt werden müssen. Nach dem Start muss er schauen so schnell wie möglich seinen Versorgungspunkt anzufahren. Es empfiehlt sich also, dass er sich die Route schon auf der Karte eingezeichnet hat bzw. alle wichtigen Punkte in seinem Navigationsgerät gespeichert hat. Dort angekommen muss er alles vorbereiten, dass sein bzw. seine Läufer beim Eintreffen keine Zeit verlieren und genau das bekommen was sie möchten. Und dass ist nicht einfach. Und wenn es mal nicht gibt was das Läuferherz genau jetzt begeht bleiben viele Läufer nicht gerade ruhig und sachlich.

Und wer noch keinen Läufer betreut hat der denkt sich das wäre einfach. Aber wollte er noch vor 5 Minuten Cola und Banane, so will er jetzt Bier und Pommes. Und genau das und nichts anderes. Hat natürlich jeder Betreuer sofort parat! Ist dann der Läufer wieder weg so muss ganz schnell zusammen gepackt werden. Und weiter geht’s zum nächsten Versorgungspunkt. Dazwischen sollte man aber nicht vergessen noch die Einkäufe zu erledigen und mal zu Tanken. Was am nächsten Versorgungspunkt kommt brauch ich nicht zu sagen – das gleiche Spiel wieder. Ist der Läufer endlich fertig, so will er wieder was zu Essen. Außerdem will er schnell in die Unterkunft um zu duschen. Während der Läufer sich danach etwas Ruhe gönnt geht es für den Betreuer ohne Pause durch. Die Vorbereitungen für den nächsten Tag müssen getroffen werden. Einkaufen (falls noch nicht geschehen), Route für den nächsten Tag planen, Essen vorbereiten, Unterkünfte organisieren…. Aber genug davon, wir gehen mal davon aus wir haben eine solche Person und diese möchte nicht noch einen „Lohn“, sondern tut es aus Freundschaft und Ideologie. Es ist wohl das mindeste, dass für ihn nun keine Kosten anfallen. Das heißt, dass wir zu unseren Kosten noch seine Kosten für Kost, Logie und Anreise hinzurechnen. Weiterhin will er auch von einem zum anderen Punkt kommen, was Zwangsweise eine Autoanmietung mit sich bringt. Mit dem Auto kommen Sprit-, Mautkosten und gegebenenfalls Parkkosten hinzu. Ein all around Service wie bei Ingo (Organisator TEFR, Deutschlandlauf, Spreelauf) gibt es bei solchen Läufen ehr nicht.

Serge und sein Team orientieren sich hier am System der vergangenen TransAms und des Trans Australiens. Zwar geben sie dem ganzen einen neuen Namen – LANY11, welches eine Kurzform für Los Angeles New York 2011 sein soll, aber sonst wollen sie so weit wie möglich der alten Strecke von 1928 folgen. Doch was heißt das für die Läufer? Am 19.06.2011 fällt in Los Angeles, Huntington Beach der Startschuss. In 70 Tagen geht es dann durch Kalifornien, Arizona, New Mexiko, Oklahoma, Missouri, Illinois, Indiana, Ohio, Pennsylvania, Maryland, New Jersey bis nach New York City.

Strecke TransAm:

Schaut bei Google-Maps

Im Durchschnitt müssen 74km pro Tag gelaufen werden, um am Ende auf die 3200Meilen (~5200km) zusammen zu bekommen. Eine der größten Herausforderungen dürften die Rocky Mountains und die Mojave Wüste werden. Und wie es Gott will, so sind diese auch noch im Westen der USA, also zu Begin des Rennens. Mit einer der Gründe weshalb es eine Betreuerpflicht während der ersten zwei Wochen gibt. Zu den klimatischen Verhältnissen (Kälte in den Bergen, Wärme in der Wüste) und landschaftlichen Gegebenheiten (Berg auf und ab) kommt hinzu, dass in diesem Bereich nur eine sehr geringe Besiedelung herrscht. Die nächstliegende Unterkunft kann also mehr als 50km Entfernt sein. Zudem gibt es in diesen Regionen auch kaum Einkaufmöglichkeiten. Dementsprechend ist auch hier eine gute Planung gefragt. Im Gegensatz zu 1928 müssen wir Läufer hoffentlich keine Sonderbelustigung wie es von Tom McNab in seinem Buch „Trans Amerika“ beschrieben wird meistern.

Peter Bartel und ich haben uns zusammengetan um diese Probleme zusammen zu meistern bzw. die Betreuerkosten zu minimieren. Ganz nach dem Motto „geteiltes Leid ist halbes Leid“. Wir schrieben zig Firmen an mit der Bitte uns zu unterstützen (materiell und finanziell). Drei Firmen gaben mir ein positives Feedback und unterstützen mich mit Material. Hier schon mal einen Dank an Wrightsock, Newline und Sebamed. Doch die Hauptkosten für Startgebühr, Flug, Auto, Übernachtung und Essen bleiben. Nach langen Diskussionen und Kalkulationen haben wir uns für eine Betreuung über die komplette Zeit entschieden. Einen Betreuer für zwei Wochen zu finden ist schon schwierig. Hier hätten wir zwei Freiwillige gehabt. Russell Secker, welcher selbst schon den TEFR gemacht hatte und Bernd Karkossa, welcher ein guter Bekannter von Peter ist. Auch wenn wir uns letztendlich für June Ryu entschieden haben gehört ihnen ein Dankeschön für die Bereitschaft. June hat die Möglichkeit uns nun die komplette Zeit begleiten und betreuen. Sicher kein leichtes unterfangen doch auch sie hatte schon Erfahrungen beim TEFR gesammelt. Somit ist unser Team komplett und es kann begonnen werden die letzten Vorbereitungen zu treffen. Das heißt Flüge buchen, Auto mieten, Hotels checken, mögliche Tankstellen, Restaurants und Einkaufsmöglichkeiten (für die dünn besiedelten Gebiete) suchen…

Das sind wir:

Foto: J.Straub beim TEFR
June Ryu:
Funktion: Betreuerin
Alter: 33
Nationalität: Süd Koreanerin
Wohnort: Kyeonggido, Yonging / Süd Korea
Beruf: Webdesignerin
Betreuererfahrung: Marathon de Sable MDS in 2006, TEFR 2009
Webseite

Foto: J.Straub beim TEFR
Rainer Koch:
Funktion: Läufer
Alter: 30
Nationalität: Deutscher
Wohnort: Dettelbach / Deutschland
Beruf: Elektroing.
Läuferkarriere : Spreelauf 2001, La Transe Gaule 2002, Deutschlandlauf 2005, Trans-Europe Footrace 2009, Spartathlon 2000 & 2008, Nove Colli 2001, Olympian Race 2004, 3 x 100mile, 15 x 100km, more than 100 Ultras, Personal best Marathon 2:39:28, 100km 7:05:24, 24h 220,094 km

Foto: J.Straub beim TEFR
Peter Bartel:
Funktion: Tretrollerfahrer
Alter: 69
Nationalität: Deutscher
Wohnort: Berlin / Deutschland
Beruf: Pensionär
Läuferkarriere : Spartathlon , 204,121 km in 24 h, 100 km in 8:52:22 h, Marathon in 2:56:52 h
Laufband: 24 h, 7 Tage, 1000 km
Tretroller: Brunswick-Berlin, Berlin-Baltic Sea, Trans-Europe Footrace 2009
Webseite


Und hier noch etwas Statistik bevor es losgeht:
Vertretene Länder: Läuferalter:

01.04.2011:

Manchmal gehen Hoffnungen auch in Erfüllung. Nun kam die Nachricht, dass es einen weiteren Starter gibt. Serge Girard selbst will am 19.06. in Los Angeles an den Start gehen. Doch wer übernimmt die Planung? Aus der Mail geht hervor, dass seine Frau Laure nun die Hauptorganisation übernimmt. Zu der "guten" Nachricht kam noch die Empfehlung einen Teil der Unterkünfte noch nicht zu buchen. Grund hierfür ist, dass die Streckenführung in diesem Bereich noch nicht sicher ist. Doch spätestens am 17.06. zum ersten Meeting sollen alle Läufer ein Roadbook bekommen.

01.05.2011:

Noch gut 1,5 Monate bis zum Start. Während ich von anderen Läufern höre, dass bei ihnen noch immer nicht die Betreuung steht kann ich mich schon "ausruhen". Die Flüge von Peter, June und mir sind gebucht. Der Mietwagen ist angemietet. Die Übernachtungen für die ersten zwei Wochen sind reserviert. Neben der Liste der Organisation mit Übernachtsmöglichkeiten (je eine pro Etappenort) haben wir eine weitere. Je Etappenort mit mehreren Hotels bzw. Motels, Distanz zum Ziel und Kosten der Übernachtung für zwei und drei Personen. Diese diente uns auch als Grundlage für unsere Kostenberechnungen. Das sich die Kosten durch weitere Sponsoren denken ist ehr unwahrscheinlich, aber man will ja die Hoffnung nicht aufgeben. Für die restliche Zeit gilt es nun gut zu planen, was man alles mit nach Amerika mitnimmt und was man vor Ort noch zu besorgen hat. Und was dann noch übrig bleibt sollte man für einige Trainingskilometer verwenden.

27.05.2011:

Am Abend des 21.5.2011 kam der letzte Newsletter von Laure. Die Traurige Nachricht war, dass noch weitere Teilnehmer abgesagt hatten. Nur noch 17 Teilnehmer (davon ein Tretrollerfahrer und eine Radfahrerin) werden in Los Angeles/Huntington Beach am Start erwartet. Wobei eine der beiden Teilnehmerinnen noch auf der „Kippe“ steht. Es ist schon erstaunlich, dass von den 40 Vorangemeldeten (Stand November 2010) nur noch 17 übrig bleiben. Für die meisten sind die Kosten das Problem. Es ist nur zu hoffen, dass es während des Rennens möglichst wenige Ausfälle geben wird.

Die positive Nachricht in der Email war, dass nun ein Roadbook zur Verfügung steht. In ihm sind alle Teilnehmer und das Organisationsteam kurz vorgestellt. Die Strecken sind graphisch und tabellarisch ausgearbeitet. Weiterhin befindet sich darin eine kleine Historie zu den vergangenen TransAms mit Ergebnislisten. Und zu guter letzt das Reglement, die Strafzeiten und die Verhaltensregeln angehängt. Markus Müller der wohl ausschlaggebend für dieses Werk war hatte hier sehr gute Arbeit geleistet. Neben dem offiziellen Roadbook gab es auch noch eine Kurzversion für die Sponsoren. Trotz des fertigen Roadbooks wurde darauf hingewiesen noch nicht alle Übernachtungen zu buchen. Es wird wohl immer noch mit Änderungen gerechnet. Die nächsten Neuigkeiten wird es erst am 17.6. in Huntington Beach beim Briefing geben. In drei Wochen wissen wir mehr.

14.06.2011:

Während Markus Müller seinen „Heimvorteil“ nutzt und noch einige Tage vor dem Rennen im heißen Nevada verbringt hatte ich noch ein gemütliches Wanderwochenende in Österreich. Nahe der ungarischen und slowenischen Grenze war dort noch ein neuer IVV Marathon. Zudem gab es in Ungarn und Slowenien eine Wanderung, was für mich zwei neue Wanderländer bedeutete. Neben guten Essen gab es auch ein Thermalbad in dem man nach dem Wandern noch ausspannen konnte.

Am 11.06. kam dann überraschend eine Mail von Laure. Die Organisation hatte die Etappen 30 – 45 geändert. Grund hierfür waren die schweren Unwetter und Tornados, welche vor wenigen Wochen in den USA sich austobten.

Hier sollte unsere Route durch Joplin, Missouri führen:

Mit der Mail gab es auch gleich ein Update unseres Roadbooks. Weiterhin wurde darauf hingewiesen, dass durch solche Unwetter es Konsequenzen für den Lauf haben könnte. Es könnte sein, dass Etappen ausfallen oder der Lauf sogar abgebrochen würde. Das wichtigste sei hierbei die Sicherheit der Läufer. Sicherlich keine aufbauenden und motivierenden Nachrichten, aber dennoch nachvollziehbar.

Doch trotz dieser Extremsituationen die eintreten könnten lass ich mir meine Motivation und meine Vorfreude verderben. Klar plant man immer den schlimmsten Fall, doch meistens kann man diese Planung dann doch verwerfen und es wird alles gut. Von daher geht es nun mit vollem Tatendrang nach USA. Während unsere Betreuerin schon im Flugzeug sitzt geht es bei mir heute Abend los. Von Nürnberg über Amsterdam nach Los Angeles. Dort sollte ich Mittwoch (16.06.) Mittag ankommen. Peter wird dann am Donnerstag den 16.06. dort ankommen.

In der restlichen Zeit bis zu unserem Prerace Meeting am Freitag den 17.06. sind noch einige Einkäufe zu tätigen. Neben Lebensmitteln brauchen wir noch ein Navigationssystem und eine Kühlbox. Aber dies sollte nicht zu viel Zeit in Anspruch nehmen und so wird noch einige Zeit für Sightseeing übrig bleiben. Und wie macht man das? Ganz einfach! Mit einigen Permanenten Wanderwegen des IVV. In Amerika gibt es weit über 1300 dieser Wege und die Infos im Internet sind gut gepflegt. So kann man schon im Voraus sehen an welchen Sehenswürdigkeiten man vorbeigeführt wird.

15.06.2011:

Von Nürnberg ging es gestern Abend noch bis Amsterdam. Dort startete früh mein Flieger nach Los Angeles. Schon am Flughafen traf ich zwei weitere Teilnehmer. Die beiden Niederländerinnen Anneke Kuiper, Jenny de Groot und ihre Betreuer. Überraschend schnell kam ich dann durch die Personenkontrolle der USA. So musste ich noch etwas warten bis June kam um mich abzuholen. Weiter ging es mit dem Bus zu National Cars. Dort holten wir unseren Van ab. Und wie hieß es schon damals in der Werbung:

Mein Flieger Mein Auto Meine Betreuerin

Nun gut, eigentlich müsste es ja spätestens beim Auto schon unser heißen. Etwas Spass muss ja sein. Mit dem Auto ging es dann weiter in Richtung Unterkunft. Nun galt es die Einkaufsliste abzuarbeiten. Nichts weltbewegendes, aber ohne diese Basics kommt man einfach nicht weit. Das wetter passt soweit. Es hat ca. 20°C und ist leicht bewölkt. Es könnte zwar wärmer sein, was für die Eingewöhnung besser wäre, aber angenehmer als Regen.

17.06.2011:

Der große Tag rückt näher. Ursprünglich war das Prerace meeting auf Samstag 18.06. angesetzt, doch schon vor Monaten wurde dieser Termin auf Freitag vorverlegt. Und heute war dieser Tag. Um 15:00 Uhr trafen sich Teilnehmer, Betreuer und Organisation (Orga) um die wichtigsten Infos auszutauschen. Auf dem Programm standen acht Punkte:

  • Begrüßung
  • Vorstellen der Teilnehmer
  • Rede von Dave Warady
  • Durchsprechen der Race Rules
  • Zelt- und Sporthallenübernachtung
  • Wahl des Läufervertreters
  • Wichtiges für die ersten zwei Tage
  • Versorgung und Unterlagenausgabe

Nachdem Laure alle begrüßt hatte, stellte sie das Orga-Team vor. Dieses bestand aus 4 weiteren Helfern (David, Anne, Bertrand und René) mit 3 Fahrzeugen. Nach den Helfern stellten sich die Läufer kurz vor. Es war nun definitiv klar, dass auch die Amerikanerin nicht starten wird. Somit waren es nun 14 Läufer (davon 1 Frau), eine Radfahrerin und ein Tretrollerfahrer. Also nur 16 Teilnehmer. Diese kommen aus sechs bzw. sieben Ländern. Es lässt sich nun darüber streiten, ob man Markus Müller als amerikanischen oder als deutschen Vertreter zählt. Im Roadbook wird er als erstes als Deutscher aufgeführt, von daher sollte man hier auch konsistent bleiben. Die meisten Teilnehmer stellten sich selbst vor. Doch es gab auch ein paar, welche nicht Englisch sprachen und somit von einem anderen gedolmetscht wurden.

Als nächstes wurde das Wort an einen ganz besonderen Gast übergeben. Der Amerikaner Dave Warady hatte 1992 den TransAm gewonnen. In seinem Bericht über seine Erlebnisse gab er uns auch einige Ratschläge und teile uns seine Erfahrungen mit. Die wichtigsten drei Punkte waren wohl:

  • Dass es ein Rennen gegen „die USA“ und vor allem gegen sich selbst ist, nicht gegen andere Läufer.
  • Dass sehr schwierige Zeiten auf einen zukommen und die Ausfallquote bei ca. 50% sein wird.
  • Dass man sich auf die wichtigsten Sachen (Laufen, Essen und Schlafen) konzentrieren sollte und nicht auf Nebensachen wie Bloging oder Kontakt zur „Außenwelt“.

Folgend wurden die Race Rules kurz durchgesprochen und die wichtigsten Punkte kommentiert. Nachdem keine weiteren Meetings geplant sind wurde darauf hingewiesen, dass alle Läufer spätestens 15 Minuten vor dem Start anwesend sein müssen. Vor dem Start würden alle Neuigkeiten verkündet und wichtiges besprochen. Des Weiteren wird es nur ein Zeitfenster von 10 Minuten nach dem Start geben. Wer danach an die Startlinie kommt wird nicht mehr die Möglichkeit haben seinen Start für die Etappe zu signieren und somit weiter im Rennen dabei zu sein. Weiterhin wurde darauf hingewiesen, dass es keine festen Versorgungspunkte gibt. Die beiden Organisationsfahrzeuge fahren ständig hin und her und betreuen vom Auto aus. Lediglich vier Teilnehmer werden nach Flagstaff ohne Betreuung sein. Bis dahin ist es für jeden Läufer Pflicht einen Betreuer zu haben. Um „eine Sprache“ zu sprechen, einigten wir uns alle Angaben in metrischen Werten zu machen. Auf der jeweils bei der Ankunft ausgeteilten Wegbeschreibung für den Folgetag sind außer der Wegbeschreibung auch die Telefonnummer von Laure sowie die Cutofftime erwähnt. Diese basiert auf ein Minimum von 5,7km/h und wird auf die nächste viertel Stunde aufgerundet. Für diejenigen die meinen, dass es beim Trans-Europe-Footrace schwieriger war irren sich. Dort hatte man zwar 6,5km/h als Pflichttempo, aber dafür war auch die Strecke markiert. Beim TransAm werden definitiv nur Trails mit Farbe, Mehl oder Bändern markiert sein. Obwohl die meisten Läufer eine Betreuung haben ist es dennoch Pflicht 1,5l Getränke mitzuführen. Hinzu kommen Startnummer, Wegbeschreibung, 10$ und bei schlechten Sichtverhältnissen eine reflektierende Jacke bzw. Lampe. Zudem sollte jeder ein Handy bei sich tragen. Sollte durch irgendwelche Vorkommnisse (Tornado, Feuer…) die Etappe frühzeitig beendet werden müsse man die Läufer auch erreichen können. Und dass dies nicht so aus der Luft gegriffen ist zeigen die Nachrichten der letzen Monate und Tage. Außer den Tornados vor einigen Wochen gibt es momentan in Arizona auch Brände. Diese sind zwar noch 120km von der Strecke entfernt, aber das kann sich schnell ändern. Als nächster großer Regelpunkt stand die Übernachtung an. Hier gab es schon im Vorfeld einige Informationen. Bei einigen Etappen wird es kein Motel in der Nähe geben. Somit sind die Läufer darauf angewiesen in einer Sporthalle oder im Zelt zu übernachten.

Nach all den Regeln gab es genauere Infos zu den ersten beiden Tagen. Am ersten Tag wird es neben der Straße auch einige Kilometer auf einem Fahrradweg geben. Hier wird es allerdings schwierig mit der Betreuung. Am zweiten Tag wurde auf ein kleines Trailstück hingewiesen. Dieses wurde von Laure als „Indiana Jones Pfad“ bezeichnet. Aber es musste eingebaut werden, da es dort keine andere Möglichkeit außer über den Highway gibt. Und dieser ist nun mal Tabu!

Nachdem nun die wichtigsten Dinge durchgesprochen wurden sollte nun ein Vertreter der Läufer gewählt werden. Er sollte bei wichtigen Entscheidungen mit dabei sein, um die Meinung der Läufer zu vertreten. Die Wahl viel auf mich. Sollte ich ausfallen würde Markus Müller oder Makoto Kushita.

Am Ende des Meetings musste jeder Läufer noch an drei Stationen anlaufen. Dort gab es die Versorgung (welche alle fünf Tage aufgefüllt wird), die Startnummern und noch einigen Papierkram. Zu den Startnummern gibt es noch eine Kleinigkeit zu sagen. Jeder von uns erhielt 10 Stück. Für den Führenden wird es allerdings am Etappenstart eine gelbe Nummer geben, so dass er analog der Tour-De-France leicht zu erkennen ist.

18.06.2011:

Nur noch ein Tag, aber schon die ersten Probleme. Noch am Freitagabend bekam ich von Laure eine Email, dass wir die erste Krisensitzung halten müssen. Grund war der Italiener Italo Orru. Es hatte sich herausgestellt, dass er ohne Betreuungscrew angereist war. Laut Regelment muss jeder Läufer bis Flagstaff (Etappe 13) einen Betreuer haben. Maximal zwei Läufer dürfen sich einen Betreuer teilen. Nach langen hin und her konnten dann doch alle aufatmen. Die Japaner hatten sich bereit erklärt ihn mit zu versorgen. So gab es nicht schon vor dem Start den ersten DNF (Did not finish).

Den restlichen Tag verbrachten wir mit einkaufen und unser Auto tauschen. Netterweise blinkte schon jetzt das Ölwechselzeichen. Bei der Station die wir angefahren hatten, um auch Peter als Fahrer einzutragen, gab es keinen Van. Sie schickten uns zur nächsten Station mit der Aussage, dass dort welche zur Verfügung stünden und alles im System eingetragen sei. Naja, vielleicht in Gedanken. Egal! Am Ende klappte es dann doch. Beim Umtausch stellte sich dann noch heraus, dass sich ein Fehler beim Rückgabeort eingeschlichen hatte. Nach einigen Telefonaten war auch das geklärt.

Nach dem Abendessen wurde dann noch die Strecke der ersten Etappe durchgesprochen. Kurz noch alles Unnötige ins Auto verfrachtet und ab ins Bett, denn die Uhr zeigte schon wieder 21:30 an.


Links:

Facebook Gruppe
Strecke
Google Map Karte
Media Kit der Organisation
Roadbook 25.05.2011
Roadbook Update 11.06.2011
Homepage des Veranstalters
Private Homepage des Veranstalters
Homepage von Peter Bartel (Tretrollerfahrer)
Homepage von Markus Müller (Läufer)
Blog von Markus Müller (Läufer)
Facebook Gruppe von Markus Müller (Läufer)
Homepage von Italo Orrù (Läufer)
Homepage von James Adams (Läufer)
Homepage Live More Lectures von James Adams (Läufer)
Homepage von Gérard Bavato (Läufer)
Homepage von Alexandro Bellini (Läufer)
Homepage von Capicoia - Sponsor von Alexandro Bellini (Läufer)
Homepage von Garmin Revolution - Sponsor von Alexandro Bellini (Läufer)
Homepage von Mauro Talamonti - Fotograph von Alexandro Bellini (Läufer)
Homepage von ISSUU - Sponsor von Alexandro Bellini (Läufer)
Homepage von Jeep - Sponsor von Alexandro Bellini (Läufer)
Homepage von Jeep 2 - Sponsor von Alexandro Bellini (Läufer)
Homepage von Patrick Malandain (Läufer)
Homepage USA Crossers
Fotos von Makoto Koshita (Läufer)

Berichte:

Bericht Voix Du Midi Journal am 26.01.2011
Bericht Couleur im April 2011
Bericht Jeeppress am 08.06.2011
Bericht Vo2 am 25.06.2011
Bericht Der Märker am 11.06.2011
Bericht Depeche am 15.04.2011
Bericht VDM am 16.04.2011
Bericht Zeitung Mainpost am 08.07.2011
Bericht Happer County Journal in Buffalo am 20.07.2011
Bericht Oklahoma Nachrichtensender Channel 4 am 20.07.2011
Bericht Northwestern Oklahoma State University am 20.07.2011
Bericht The Alva Review-Courier am 23.07.2011
Bericht FourStates Homepage (Channel KSN16) am 27.07.2011
Bericht Happer County Journal in Buffalo am 27.07.2011
Bericht Der NordBerliner am 28.07.2011
Bericht Woodwarden News am 31.07.2011
Bericht County News Live Hermann am 02.08.2011
Bericht Hannibal Courier-Post am 03.08.2011
Bericht Zeit Zeitung Online Deutschland am 17.08.2011
Bericht Die Kitzinger Deutschland, Kitzingen am 18.08.2011
Bericht Die Kitzinger Zeitung Deutschland, Kitzingen am 18.08.2011
Bericht Der Tagesspiegel Deutschland, Berlin am 18.08.2011
Bericht Der Tagesspiegel Zeitung Deutschland, Berlin am 18.08.2011
Bericht LG Würzburg
Bericht Die Kitzinger Deutschland, Kitzingen am 01.09.2011
Bericht Die Kitzinger Zeitung Deutschland, Kitzingen am 01.09.2011
Bericht Mainpost Zeitung Deutschland, Kitzingen am 02.09.2011
Bericht Der Märker Zeitung Deutschland, Kitzingen am 03.09.2011
Bericht Der Nord Berliner Zeitung Deutschland, Berlin am 08.09.2011
Bericht Losse Veter.NL Internet Niederlande am 02.09.2011
Radiointerview bei Radio Gong am 05.09.2011
Bereicht von Running Magazin Deutschland Oktober 2011
Bereicht von Running pour elle Magazin Frankreich Oktober 2011
Bereicht von Ultrafondus Magazin Frankreich 14.10.2011
Bericht von LANY
Bereicht von Gérard Bavato
Bericht Der Nord Berliner Zeitung Deutschland, Berlin am 01.11.2011
Bericht von Peter Bartel
Bericht von Italo Orrù
Bericht von Patrick Malandain
Bericht von James Adams
Bericht von June Ryn
Bericht von Alexandro Bellini bei Behance
Bericht von Alexandro Bellini
Bericht von Alexandro Bellini bei Capicoia
Bericht von Alexandro Bellini bei Garmin Revolution
Bericht von Alexandro Bellini bei Jeep
Bericht von Mauro Talamonti
Bericht von James Adams bei The Live More Lectures
Bericht auf Trail Ultra.fr
Blog Facebook "Trans-America-Footrace 2011"

Videos:

Video von LANY in Huntington Beach am 17.06.2011
Interview von LANY mit Gerard Bavato at 12.07.2011
Interview von LANY am 15.07.2011
Video Oklahoma Nachrichtensender Channel 4 am 20.07.2011
Video FourStates Homepage (Channel KSN16) am 27.07.2011
Video von LANY mit Serge am 18.08.2011
Video von LANY mit James am 22.08.2011
Interview von LANY am 24.08.2011
Video TV-Touring Deutschland, Schweinfurt am 05.09.2011
Video Parick Malandain 1
Video Parick Malandain 2
Video Parick Malandain 3
Video Parick Malandain 4
Video Parick Malandain 5
Video Parick Malandain 6
Video June Ryn 1
Video June Ryn 2
Video June Ryn 3
Video June Ryn 4
Video Präsentation James Adams
Video Alexandro Bellini bei Jeep - Ready to Go
Video Alexandro Bellini bei Jeep - Chapter 3
Video Alexandro Bellini bei Jeep - Chapter 4
Video Alexandro Bellini bei Jeep - Arriving
Video Alexandro Bellini - Team
Video Alexandro Bellini - Los Angeles 7 giorni
Video Alexandro Bellini - Interview 1
Video Alexandro Bellini - Interview 2
Interview Jenni de Grot
Interview Channel 3 (Frankreich) mit Patrick Malandain
Video David Antoine
Tagesvideos von LANY:
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