Berichte 2013


Deutsche Meisterschaft 100km in Kienbaum, Deutschland

Um 14:30 Uhr sollte es wieder einmal los nach Kienbaum gehen. Doch anstatt loszufahren musste noch gewartet. Es wurde 15 Uhr, es wurde 16 Uhr und die Zeit verstrich und verstrich. Siegbert hatte schon angekündigt, dass er eventuell zu spät kommen würde. Allerdings war es nicht ehr sondern ich selbst der am Schluss als letzter kam. Um 17:30 Uhr konnten wir endlich losfahren. Glücklicherweise waren die Autobahnen frei und wir kamen kurz vor 22:30 Uhr am Hotel Seegarten an. Es waren schon alle Zimmer auf dem Sportleistungsgelände ausgebucht, nachdem unser Vorstand Christoph uns erst spät angemeldet hatte. Daher blieb uns nichts anderes übrig als ein Hotel in der Nähe zu nehmen. Wir waren gerade angekommen, da liefen uns schon Alex Martin und Kay Luthardt über den Weg. Man ist über 500km von der Heimat entfernt und die ersten die man trifft kommen aus dem Frankenland. Die Beiden kamen gerade vom Abendessen zurück. Wir mussten erst noch einchecken und unsere Sachen aufs Zimmer bringen bevor auch wir zum Abendessen gehen konnten. Am nächsten Tag mussten wir schon um 5 Uhr los, denn um 6:30 Uhr viel der Startschuss zur Deutschen Meisterschaft über 100km fallen. Und vor dem Start wollten wir noch Frühstücken bzw. mussten unsere Startunterlagen holen.

Als wir um kurz nach 5 Uhr ankamen hatten wir nicht damit gerechnet noch direkt einen Parkplatz am Versorgungsbereich zu bekommen. Dieser lag dann auch noch so günstig, dass wir jederzeit ohne über die Strecke fahren zu müssen wegfahren konnten. Dies war hier nicht selbstverständlich, denn die Strecke verlief auf dem Hauptweg des Geländes der auch von den Autos genutzt wurde. Zudem passierten wir beim Laufen beide Eingänge. Aber als Ultraläufer war man gewohnt, dass hin und wieder Autos auf der Strecke entgegenkommen. Von daher war es nur „nice to have“ so parken zu können. Beim Frühstück hatten wir noch genügend Zeit uns mit einigen Bekannten zu unterhalten. Wir richteten alles her, so dass meine Frau Grace uns auch betreuen konnte. Danach ging es schon zum Startbereich.

Pünktlich um 6:30 Uhr viel der Startschuss. Mit uns starteten die 50km-Läufer und die Staffeln. Von daher musste man am Anfang etwas vorsichtig sein, so dass man nicht den falschen Läufern nacheiferte. Man konnte leider kaum unterscheiden wer auf welcher Distanz war. Die ersten sechs von insgesamt 20 Runden lief ich zusammen mit Florian. Danach zog er an, denn er war nur auf der 50km Strecke. Für ihn war es lediglich ein Trainingslauf für die anstehende 24-Std.-WM. Bis dahin lief für mich alles locker und recht gut. Ich hatte schon das Gefühl die Erkältung und das daraus resultierende Trainingsdefizit gut kompensiert zu haben. Es kam langsam ein kalter Wind auf, doch im Vergleich zu den vergangenen Monaten war es ein wunderbares Wetter. Doch das sollte sich alles ändern. Nachdem Florian weg war dauerte nicht lange bis mir die Kraft ausging. Ich merkte, dass ich mich doch nicht so gut von der Erkältung von vor zwei Wochen erholt hatte. Zudem kam, dass ich seitdem nicht mehr gelaufen war. Doch aufgeben konnte ich nicht, denn dann wäre unsere Mannschaft geplatzt. Bei nur fünf teilnehmenden Mannschaften sollte man immer drauf achten, dass diese bestehen bleibt. Dann hatte man schon gute Chancen auf ein Medaillenplätzchen. Zeit hatte ich noch genügend und so galt es nur noch durchzukommen.

Und was baut einen dafür so richtig auf? Richtig – kaltes Nieselwetter und mehr Wind! Obwohl es früh noch nach schönstem Frühlingswetter ausgesehen hatte wurde nichts daraus. Es hatte sich zugezogen, der Wind war etwas stärker und immer wieder gab es kleine Schauer. Aber es schien als würde es nicht nur bei mir schlecht gehen. Neben vielen anderen hörten selbst Jörg und Tanja Hooß auf. Stück für Stück baute ich mich also wieder auf und versuchte neue Kräfte zu sammeln. Das klappte auch ganz gut bis man mir bei Kilometer 75 sagte, dass ich noch 6 Runden á 5 km zu laufen habe. Analog dazu hatte ich bei der Vorrunde gehört wie Ralf Weis und ich je 70 km angesagt bekommen hatten. Nun gut, da hat man selbst sich wohl verzählt. Ralf sagte zudem, dass es vorhin wohl einige Fehler bei der Rundenzählung gegeben haben muss. Doch aufbauend war das natürlich nicht. Ab da wurden mir dann auch immer meine verbleibenden Runden angesagt. Ich kam auch irgendwann endlich in die vorletzte Runde. Doch als ich mir ein Cola nehmen wollte gab es keines mehr. Glücklicherweise hatte ich ja meine Frau dabei und im Auto gab es noch genug Cola. Ich gab ihr kurz bescheid, dass sie für die nächste Runde ein Cola holen sollte und lief weiter. Ja und nach „noch Zwei“ kommt – „Fertig“!

Als ich die Runde fertig hatte piepte mein Chip und signalisierte, dass ich meine 20 Runden absolviert hatte. Hmmm, da hatte ich mich bei 70 km wohl doch nicht verzählt gehabt. Hätte man das gewusst, dann hätte man am Schluss doch keinen mehr vorbei gelassen bzw. die letzte Runde noch einmal etwas schneller laufen können. Doch „wenn“ und „aber“ bringen nichts. Die Zeit stand und im Prinzip änderte es eh nichts. Ob man nun einen Platz weiter vorne oder hinten ist, ob es 5 Minuten mehr oder weniger sind spielt auch keine Rolle mehr. Als ich im Ziel war kam Georg zu mir. Er freute sich seinen ersten 100er geschafft zu haben. Auch wenn er, wie immer, über seine Zeit meckerte war er dennoch Glücklich vor mir zu sein.

Nach dem Lauf ging es dann schnell in Richtung Dusche. Glücklicherweise war diese noch heiß. Wieder frisch und sauber traf ich die anderen bei Kaffee und Kuchen. Lange blieben wir allerdings nicht. Die Siegerehrung war auf 20 Uhr angesetzt und Georg, Siegbert, Grace und ich wollten heute noch heimfahren. Florian und Nicole hatten schon gesagt, dass sie noch ins Tropical Island gehen. Wir änderten also die Planung und fuhren auch mit. So hatten wir bis Sonntagmittag genügend Zeit bei tropischen Temperaturen und Sandstrand zu Reden und zu Relaxen. Sonntag nach einem ausführlichen Frühstücksbuffet ging es dann wieder nach Hause.

Ergebnisse:
Männer: Frauen:
Platz Name Vorname Zeit Platz Name Vorname Zeit
1 Collet Andre 6:56:22 1 Veith Pamela 8:10:53
2 Heiner Hans-Jörg 6:59:42 2 Hajek Branka 8:25:41
3 Sommer Michael 7:08:17 3 Mallmann Barbara 8:36:10
26 Koch Rainer 8:57:56 26

Bericht Harri Schlegel
Ergebnisse des Veranstalters